Egal ob schriftlich oder mündlich: Ein Abendritual, bei dem wir uns Gedanken darüber machen, was heute schön war, was besser gelaufen ist als gedacht oder wofür wir dankbar sind, hat im Sinne der Stressregulation eine große Bedeutung. Denn das Üben von Zufriedenheit und Dankbarkeit sind wichtige Bausteine für mehr Selbstwirksamkeit. Sinn und Zweck des Ganzen ist es, die eigenen Gedanken und Gefühle regelmäßig auf das Positive zu lenken. Wir sind geübter und besser darin, oft nur das wahrzunehmen und abzuspeichern, was schlecht läuft, worin wir Defizite oder Schwächen haben. Diese selektive, negativ geprägte Wahrnehmung stresst uns und gibt unserem Alltag oft eine belastende Schwere und wir werden blind gegenüber den vielen schönen und positiven Momenten und Ereignissen und nehmen im übertragenen Sinn die eine rote Ampel viel eher wahr als die vielen grünen. "Das Fokussieren auf das Positive muss man tatsächlich üben", appelliert Petra Eisenbichler. Welche Kraft die Gedanken haben, wusste schon der römische Kaiser und Philosoph Mark Aurel, wie sein schöner Ausspruch "Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an" zeigt.
Das Abendritual kann als Dankbarkeits- oder Zufriedenheitstagebuch praktiziert werden oder als Gespräch beim Abendessen mit der Familie, bei dem jeder von einem schönen Ereignis oder einem Glücks-Moment an seinem Tag berichtet.
- ÜBERPRÜFEN: Wie rede ich mit mir selbst?
Viele Menschen tragen negative Glaubenssätze mit sich herum. Diese entstehen entweder durch unsere Erziehung oder auch durch unsere Lebenserfahrungen oder Anspruchshaltungen. Unter Lehrerinnen und Lehrern sei etwa der Glaubenssatz "Sei perfekt!" verbreitet, erklärt Petra Eisenbichler. Einmal identifiziert und an sich genauer beobachtet, können die negativen Glaubenssätze in positive "Erlaubens-Sätze" umgewandelt werden. So kann aus "Sei perfekt!" etwa ein "Ich darf auch Fehler machen" und aus "Immer geht alles bei mir schief" ein "Vieles klappt doch wunderbar bei mir".
"Überprüfen Sie immer wieder, ob Ihre Glaubenssätze für Sie Stressverstärker und Brandbeschleuniger sind. Und falls ja: Seien Sie milde zu selbst“, rät Petra Eisenbichler. "Im Sinne der Gesundheit sollten wir wieder mehr Selbstmitgefühl entwickeln und unsere eigenen Grenzen akzeptieren lernen".
- ERFOLGSERLEBNISSE SCHAFFEN: Die "EAT THE FROG"-Methode!
Unangenehme Dinge, wie etwa Bürokratisches, schieben viele gern vor sich her. Und das über Tage, Wochen oder gar Monate. Die Folge: Sie wachsen so zu immer größeren Stressoren heran. "Augen zu und durch! Einmal die Kröte schlucken und dann stolz und froh sein, wenn man es hinter sich gebracht hat!", sagt Petra Eisenbichler. Räumen Sie den schwierigsten und unangenehmsten Aufgaben absolute Priorität ein, um der ernstzunehmenden Arbeitsstörung Prokrastination (Aufschiebeverhalten) den Zahn zu ziehen.
- TO-DOS SCHRIFTLICH FESTHALTEN
Die Liste der zu erledigenden Dinge ist lang und erdrückend, wird aber greifbar, wenn wir sie niederschreiben und dafür zur Not auf dem Nachtkästchen Stift und Zettel bereithalten. Wenn wir To-Dos lediglich im Kopf hin- und herjonglieren, kommt es zu unerwünschten Gedankenkarussellen und Grübelschleifen.
- SELBST-FÜRSORGE – das Gegenteil von Selbst-Ausbeute:
"Raus aus dem Funktionsmodus, raus aus dem Hamsterrad, raus aus der Alltagshetze! Wann immer es geht, sollten wir so viele Zeitfenster wie möglich einplanen, in denen wir Dinge tun, die uns glücklich machen", empfiehlt Petra Eisenbichler. Und dabei geht es oft nur um ein paar Minuten. Denn: Die Belastungs-/Erholungsbilanz muss stimmen. Wenn die kraftraubenden Stressoren (Energieräuber) immer mehr zunehmen und gleichzeitig unsere Ressourcen und Kraftspender abnehmen, geraten wir aus unserer Balance. Körperlich und psychisch.